Ich versuche in der Regel mich ein wenig zu bremsen, bei bestimmten Themen und oft nach einer Nacht, ist es auch wieder halb so wild. Doch aktuell regt mich hier in meiner Heimatstadt, Wohnort und derzeitigen Arbeitsplatz etwas auf, es ist eigentlich eine Mücke, die ich für mich persönlich zum Elefanten mache, aber das muss einfach mal raus.
Wie so viele Städte, hat natürlich auch Mönchengladbach eine eigene, nennen wir es mal Firma, die sich um das Städtemarketing „bemüht“ – speziell auf kommunaler Ebene ist Marketing nicht immer einfach und leicht durch zu setzen und dies ist auch verständlich. Doch wenn man etwas veröffentlicht oder der Masse zugänglich macht, sollte dies doch ansatzweise einen gewissen Anspruch und eine erkennbare Strategie haben, es geht ja weiterhin um Marketing. Leider kann ich dies aber nicht beim Gestern veröffentlichen Online-Shop für Mönchengladbach-Souvenirs erkennen!
Mag es eine verzerrte Wahrnehmung von mir sein, vielleicht auch berufsbedingt (ich gestalte) ein wenig sehr empfindlich, aber ich habe wirklich nach langer Zeit wieder den Zustand des Fremdschämens erreicht. Die, nenen wir sie mal neutral, Artikel die dort angeboten werden sind:
- visuell
- praktisch
- inhaltlich
teilweise eine Zumutung, Geschweige denn zu welchen Preisen diese angeboten werden, wobei dies natürlich auch mit den Shopanbieter zu tun haben dürfte.
Die Krönung ist aber das neuste Produkt des Mönchengladbach-Souvenirs, eine VISA PrePaid Karte mit dem „gepimpten“ Logo der Stadt Mönchengladbach. Mönchengladbach hat nicht nur strukturell einige Probleme sondern auch ein Teil der Bevölkerung ist bekanntermaßen nicht so gut betucht, erst gar nicht von den Schulden der Stadt zu reden. Das Fatale daran ist, das wahrscheinlich genau diese Leute, somit verleitet werden sich eine Kreditkarte zu zu legen, die es ohnehin vielleicht schon finanziell sehr schwer haben. Denn man könnte auch meinen: “ Ja wenn meine Stadt eine solche Kreditkarte anbietet, ja dann muss das ja was ganz tolles sein und ich hab wieder mehr Geld zur Verfügung.“ – Es ist zwar ein wenig überspitzt, aber ist es nicht unverantwortlich und total sinnfrei ein solches Produkt als Souvenir an zu bieten?
Kein Kommentar zur „Gestaltung“ …
Was bedeutet überhaupt Souvenir?
Auf WikiPedia kann man folgendes dazu lesen:
Ein Souvenir (ugs. auch Mitbringsel) ist ein Gegenstand, den man als Erinnerung an ein bestimmtes Ereignis, einen Ort oder eine Person mitnimmt und aufbewahrt. Das Wort stammt aus dem Französischen und bedeutet dort Erinnerung, Andenken. Quelle
Wie auch immer, diesmal muss ich sogar schweren Herzens auf unsere Nachbarstädte zeigen, wie man es richtig macht – Düsseldorf und Köln. Und ich meine nun nicht die Auftritte, sondern die Inhalte, Produkte, Artikel, was auch immer! Einige Überschneidungen gibt es natürlich wie das I love … doch immerhin sieht es professioneller und durchdachter aus, als bei uns.
Amen
PS: Mönchengladbach hat sehr viele gute und engagierte Kreative, aus allen möglichen Bereichen, wieso werden diese so selten mit ins Boot genommen? Man möchte doch die Stadt vorantreiben und nicht untergehen lassen, das Potenzial ist da, nur die Verantwortlichen sehen es immer noch nicht oder wollen es nicht sehen …
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